Donnerstag, 14. Mai 2009

Erste Eindrücke

Neben Heuler, Bärenfell und Bärentatze waren auch Schwarzpfote und Eichenfaust in dem Suchtrupp. Letztere beiden hatten aufgehört zu essen und lauschten dem Gespräch. Schwarzpfote, dessen Namen er unübersehbar seiner rechten Pfote zu verdanken hatte, hörte besonders aufmerksam zu. Bärentatze hatte ihn mitgenommen, weil er schon lange zusammen mit ihm als Sucher diente. Schwarzpfote und Bärentatze haben bereits als Welpen gemeinsam gespielt und die ersten Abenteuer erlebt. Mit der Zeit stellte sich immer mehr heraus, das Schwarzpfote durchaus stark und ausdauerd war, doch nie zu den besten Suchern gehörte. Statt dessen hatte er seine Kraft an anderer Stelle investiert und gleichte seine Schwächen durch List und strategisches Geschick aus. Er wurde ein hervorragender Navigator und anerkannter Rudelführer. Oft hatten die Zwerwol nur ihm ihr Leben zu verdanken, denn niemand stellte sich besser auf natürliche Begebenheiten ein als er.
Der geschmeidige Zwerwol mit der schwarze Pfote meldete sich zu Wort: "Ich habe es auch schon vermutet, aber zunächst nicht wahr haben wollen. Doch Du hast Recht, Bärentatze. Je länger wir Ihnen auf dem Fersen sind und je näher wir der Gruppe kommen, desto sicherer werde ich. Und nun, da Du und Bärenfell es auch schon vermutet, fühle ich mich bestärkt. Aber erfreuen tut mich dies nicht.", Schwarzpfote blickte ernst: "Ich denke, das wir sie in ein oder zwei Monden erreichen werden. Sie sind schwer beladen. Entweder schwere Waffen oder Waren. Aber ich habe auch drei Wolfshunde gewittert, sie müssen sie gezähmt haben, wie die Menschen es oft mit unseren Verwandten tun. Die Hunde sind sehr gute Wächter, wir sollten uns in Acht nehmen, wenn wir uns anschleichen. Was meinst Du Eiche? Dich scheint die Erkenntnis über die Eindringlinge nicht zu stören."

Schwarzpfote blickte zu Eichenfaust herüber, der es sich großzügig am Feuer gemütlich gemacht hatte und den anderen zusah. Eichenfaust spiegelte das perfekte Bild eines Zwerwol ab: sein Fell war glänzend, der Körper muskulös und seine Statur machte ihn zu einem Riesen von Zwerwol. Alle nannten ihn nur "die Eiche", weil er niemals auswich und keiner Gefahr scheute. Eichenfaust war nicht umsonst einer der Ausbilder für den Kampf. Trotz allen Mutes und vor Kraft strotzend, war er aber ein lieber Kerl geblieben, den man sich als Freund und Gefährten nicht besser wünschen konnte. Der Hüne lächelte selbstsicher und erwiderte den fragenden Blick Schwarzpfotes: "Menschen. Wie lange habe ich mir gewünscht, sie einmal zu treffen. Nach all der Zeit und den Legenden. Mal sehen, ob sie genauso stark und berüchtigt sind, wie die Schriften es besagen. Ich habe keine Angst, ihnen zu begegnen. Wir werden sie zu Alter Stein bringen müssen. Er wird entscheiden, was zu tun ist."

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